Warum eine Reise nach Bali dich verändert

 

 

Ich wurde so häufig gefragt:

Warum Bali?

Was ist so besonders an Bali?

Was fandest bzw. findest Du am Schönsten?

 

 

 

Ich kam relativ unvorbereitet das erste Mal nach Bali. Ich hatte keinen wirklichen Plan, was ich unbedingt sehen müsse, was ich von Bali und meiner Reise erwarte. 

Ich ließ mich überraschen, treiben und mitreißen.  Keine Reise, kein Land hatte mich zuvor so im Herzen liebevoll getroffen, wie Bali.

 

Wie war / ist das möglich?

 

Erst einmal war / bin ich total geflasht von der tiefen Verbundenheit der Menschen mit ihrem Glauben,  ihrer Religion, der Liebe zu sich, den Mitmenschen und ihrem Land gegenüber. Die krassen Kontraste zwischen Reichtum und Armut, der so unterschiedlichen faszinierenden Natur, dem einfachen Leben im Sinne von, sie haben teilweise so wenig an materiellen Dingen und Gütern. Sie genügen sich selbst bei Tee und Balicopi (balinesischer Kaffee) :-). In gemütlicher Runde sitzen sie mit Freunden und Familie zusammen, schwatzen und philosophieren über dieses und jenes. Sie nehmen sich Zeit, für alles und jeden, obwohl der Tag der meisten Balinesen bereits nachts beginnt und sie den ganzen Tag über am arbeiten sind, Probleme, Ängste und Sorgen haben. Sie haben Träume, Visionen, wie kleine Kinder.

Sie zelebrieren und glauben. Sie glauben an die Verbundenheit zwischen Himmel und Erde, an die Energien des Universums, an das Gute in unserer Welt und unserem Leben, an Karma. 

Die Menschen sind so unglaublich offen, herzlich, zuvorkommend, einem gegenüber zugewandt, hilfsbereit und freundlich. Sie haben immer ein Lächeln im Gesicht und sind fröhlich unabhängig davon in welchen Verhältnissen, sie sich gerade befinden. Was mir am meisten gefällt, ist das liebevolle unterstützende Miteinander in der Gemeinschaft und die Integration untereinander.

Dir wird immer sofort geholfen, egal, was für ein Problem du hast. Selbst wenn Derjenige, den ich fragte, mir nicht helfen konnte, so hat er dafür gesorgt, das mir geholfen wird. Ich fühlte mich immer sicher. Auch wenn ich irgendwo im Dschungel stand, weil der Motor des Minibuses, in dem ich sass, übergekocht war. Es dauerte nicht lange und jemand anderes kam und hat uns mitgenommen. Es besteht ein wahnsinnig großes Netzwerk unter den Menschen. Sie sind füreinander da ohne wenn und aber.

Im Jetzt. Nicht im später. Sie sind im Jetzt! Mit einer Arsch Ruhe, die uns Westlern in den Wahnsinn treiben kann und teilweise auf Unverständnis stößt.

 

Genau darum geht es

 

Es auszuhalten und zu lernen, alles in Ruhe zu tun. Eines nach dem anderen. Die Momente, das Leben zu genießen, abzuwarten und zu vertrauen. Sich nicht unnötig zu sorgen.

"Don`t worry Annett" habe ich mir so oft von den Locals sagen lassen müssen bis ich es begriffen habe. "Don`t worry! And enjoy!"

 

Die unheimlichen Kräfte

 

Bali ist, wie viele andere indonesische Inseln, geprägt durch den Einfluss eines aktiven Vulkans.

Vulkane senden bestimmte und einzigartige Energien aus, die unbewusst auf unseren Körper wirken. Vulkangestein hat heilende und beruhigende Wirkungen. Du wirst durchdrungen von einer unsichtbaren Kraft, die dich beflügelt, Gefühle und Emotionen, in dir weckt, die dich übermannen bzw. -frauen ;-) zum Stillstand deines wilden denkens und handelns bringen. Ich hatte einfach das Gefühl der unendlichen Freiheit und Fülle in mir. Teilweise war ich mit meinen Emotionen überfordert, überfüllt von Glückseligkeit. Ohne das ich dafür etwas besonderes tun musste oder getan habe.

 

Besonders der Norden sticht mit seiner gewaltigen urigen Natur heraus. Versteckte geheime spirituelle magische Orte lassen sich immer wieder neu entdecken. Hinzu kommt, dass dieser Teil der Insel noch nicht so weiträumig touristisch erschlossen und durch Touristen übervölkert ist. Hier findet man noch sehr das urtypische alltägliche Leben der Balinesen.

Jeden Morgen stehen die handgemachten frischen Opfergaben (offerings), die aus Schilf gefertigt sind und Blumen beinhalten, am Wegesrand, vor Häusereingängen oder in den Tempeln. Der Geruch der Instencestäbchen ereilt dich auch im tiefsten Dschungel. Die Hähne krähen irgendwie immer, auch nachts um 2 Uhr. Die Schweine grunzen nebenan und in der Ferne ertönen die Gebete aus den Tempeln bzw. ist das Trommeln und sind die Klänge von Trauer- bzw. Lobgesang zu hören.

Manchmal trifft man zufällig auf eine Zeremonie, die gerade am Strand statt findet.

Auf den kleinen Märkten gibt es überall frisches Obst und Gemüse zu kaufen. Gewürze, Fisch, Fleisch....Jeden Tag....

 

Darum also #Bali

 

Weil es so konträr zu unserem deutschen westlichen europäischen Leben ist.

Aufgrund der anderen Mentalität der Menschen, der Religion, der Bräuche, der Natur, der gesellschaftlichen Struktur.

Du wirst geerdet und erweckt.

Erweckt, was leben bedeutet, was dein Leben und du darin bedeutest, wenn du dich darauf einlässt.  

 

Mich hat Bali verändert, in meinem denken, fühlen, wahrnehmen. Es hat mir gezeigt, wer und was ich bin.

Und genau das war und ist DAS SCHÖNSTE an Bali!

 

 

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Kommentare: 2
  • #1

    Anja Teige (Samstag, 02 März 2019 23:21)

    Liebe Annett,
    du hast in bestimmter Hinsicht recht. Die Insel Bali ist ein grünes Paradies mit einer scheinbar intakten, bunten Kultur.
    Doch das Paradies hat große Schönheitsfehler.
    Hier 7 gute Gründe, nicht nach Bali zu reisen:

    https://www.bravebird.de/blog/7-gute-gruende-nicht-nach-bali-zu-reisen/


  • #2

    Annett (Sonntag, 03 März 2019 20:21)

    Liebe Anja,

    vielen Dank für Deinen Kommentar.
    Nicht nur Bali leidet unter einem akuten Müllproblem. Leider auch so viele andere Länder - wie auch Deutschland. Ich erschrecke mich immer wieder, wie dreckig es auf unseren Straßen und auch Wäldern ist, wo sogar Sperrmüll abgelegt wird. Was ich tragisch finde, dass die westlichen Länder zusätzlich ihren Müll auf die verschiedensten Kontinente und Länder verteilen.
    Nicht nach Bali zu reisen, bedeutet den Menschen eine Einnahmequelle für ihr Leben zu entziehen. Das ist das Gleiche, wie hier bei uns: durch die Schaffung der superlativen Einkaufsmalls werden die kleinen Handwerksbetriebe vertrieben und deren Existenz entzogen, weil die Leute dazu animiert werden, nur noch bei den Ketten einkaufen zu gehen. Einen großen CO2-Ausstoß haben wir ebenfalls in Deutschland besonders in den Großstädten, wie Berlin. Bei der Vielzahl der Autos, der permanenten überfüllten Straßen ist an wirklich frischer sauberer Luft kaum mehr zu denken.
    All Deine Einwände haben nichts mit meinem Gefühl auf Grund meiner Begegnungen mit den Menschen dort zu tun. Ich habe das große Glück wirklich typisch einheimische Balinesen als Freunde zu haben, die mich Einblicke in ihr Leben gewähren ließen und mich daran teilhaben lassen. Ich sehe es als Privileg an, diese durch mein Kommen und das Weitertragen ihrer Kultur sie zu unterstützen. Für die Wenigsten ist es jemals in ihrem Leben (aus finanziellen Gründen) möglich ihre Heimatinsel zu verlassen.
    Ich mag kein Massentourismus, sondern mir geht es um die Menschen und das, was wir miteinander füreinander tun können.
    Liebe Grüße Annett
    Sie sind angewiesen auf unser Kommen und unser Geld.